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Fürstenwalder Busse rollen wieder

Berlin/Fürstenwalde (taz/dpa) — Die FürstenwalderInnen müssen zukünftig doch nicht zu Fuß zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen laufen. Denn der Nahverkehr, am Mittwoch morgen wegen Geldmangels eingestellt — rollte am Mittag wieder. Auf den letzten Drücker hatte der Kreistag beschlossen, der von der Treuhand verwalteten Kraftverkehrsgesellschaft einen Kredit von 500.000 DM zu bewilligen. Damit könne der Busverkehr in die Umgebung von Fürstenwalde bis Ende Mai aufrechterhalten werden, teilte die Kraftverkehrs GmbH mit.

Nach der Stillegung von 50 Bussen wußten viele FürstenwalderInnen am Morgen nicht, wie sie zur Arbeit kommen sollten. Bürgermeister Manfred Reim (FDP) schätzt, daß etwa 10.000 Fahrgäste von dem Ausfall betroffen waren. Er teilte mit, daß er noch am Mittwoch den brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) auf die ernste finanzielle Situation des Verkehrsunternehmens hingewiesen habe. Der von der Treuhand eingesetzte Krisenmanager Becker sagte, das Unternehmen habe seit Jahresanfang „ununterbrochen“ bei der Landesregierung wegen der fehlenden Gelder vorgesprochen.

Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) appellierte in Bonn an die neuen Bundesländer, den öffentlichen Personennahverkehr sicherzustellen. Laut Grundgesetz sei dies Sache der Länder. Dafür unterstütze sie der Bund mit Millionen. Die Brandenburger Landesregierung will aber den öffentlichen Personennahverkehr der 22 nichtkommunalen Betriebe im Land zu höchstens 50 bis 60 Prozent mitfinanzieren. Die Mittel würden jedoch nur den Kommunen und nicht den Verkehrsunternehmen direkt angewiesen, sagte der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Gräf (SPD). Auch in der Lausitz rollten die Busse vorerst weiter. Die vier Betriebe stecken jedoch in finanziellen Schwierigkeiten.

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