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Für die harten Jungs

And a rock feels no pain, and an island never cries. Nach zwischenzeitlicher Abwesenheit meldet sich der Grebo-Rocker Zodiac Mindwarp zurück und hämmert im Knaack mit mächtigen Riffs sein aktuell gültiges Bekenntnis auf die Bühne: I Am Rock

Zodiac Mindwarp und Havanna Heatclub heute, 21 Uhr, im Knaack, Greifswalder Straße 224. AK: 14 Euro

Bei der Entscheidung zwischen Moped und der wirklich fetten Maschine muss man sich manchmal selbst als überzeugter ÖPNV-Benutzer auf die PS-stärkere Seite schlagen. Also den lieb-netten Anorakrock mit einem wuchtigen Riff von Motörhead wieder in Balance bringen und den schmierigen Typen mit den auf den Unterarm tätowierten Pinakotheken wenigstens aus der Ferne mal schüchtern zuzuprosten. Manchmal muss man sich einfach daran erinnern, dass Rock auch nur ein four letter word ist. So ein what the fuck, dass einem alles am Arsch vorbeirutscht. Ende der Achtziger wurde derlei Musik unter dem Schlagwort Grebo versammelt, Recken-Rock in einer Haltung, die auf vertraut-sympathische Weise nicht zwischen schlechtem Benehmen und politischem Widerstand entscheiden konnte, wie mal Diedrich Diederichsen schrieb. Wo man durch „Born to be wild“ als ironiefreie Zone röhren konnte, das aber durchaus mit robustem Humor. Nur zwischendurch ist der alte Gott mal müde geworden und hebt jetzt wieder sein Zottelhaupt: Mit seinem neuen Album fasst Zodiac Mindwarp alles grundlegend schon im Titel zusammen „I Am Rock“. Man darf sich aber sicher sein, dass der Rocker in seinem weichen Herzen dabei immer gleich die Melodie von Paul Simon mit dem „a“ dazwischen summt. „I am a Rock, I am an Island“.

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