: Für besseres Fernsehniveau streiten
betr.: „Krieg der Knöpfe“, taz vom 31. 8. 06
Vielleicht geht der Schuss doch noch nach hinten los. Die Zuschauer allein haben es doch in der Hand, Pay-TV zu finanzieren oder nicht. Die privaten Programme werden durch die Verschlüsselung keineswegs besser, ebenso wenig die Bildqualität. Das konnte jeder zum Beispiel beim Arena-Start, der von Sat.1 übertragen wurde, bestens studieren. Dagegen war die Übertragung der Sportschau in der ARD im echten 16:9-Format und mit hoher Bitrate digital ausgestrahlt eine Augenweide und darüber hinaus viel informativer und von hohem Unterhaltungswert und jeder langweiligen Konferenzschaltung vorzuziehen.
Es lassen sich genug andere Beispiele finden. Die Übersättigung der Zuschauer mit verrauschten Filmen und seichter Unterhaltung durch die Privaten ist doch nicht mehr zu überbieten. Wer dafür noch eine zusätzliche Verschlüsselungsgebühr zahlt, ist selber schuld. Es lohnt sich wirklich nicht. Die verbleibenden frei verfügbaren Sender sind allemal ausreichend und decken jeden Bedarf ab. Wer sich dabei durch übermäßigen Werbeterror belästigt fühlt (zum Beispiel durch diesen unsäglichen so genannten Sportsender DSF) kann einfach abschalten. Hoffentlich erkennen die Zuschauer, was künftig auf sie zukommen wird und wachen noch rechtzeitig auf; sie haben die ganze Macht, amerikanische TV-Verhältnisse zu verhindern und für ein besseres Fernsehniveau zu streiten.
RUDOLF CARSTENS, Witzwort
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