: Fröstelnde Straußen
■ Tierschützer gegen Straußenhaltung wirtschaftlich unrentabel machen
Hannover Die Straußenhaltung in Deutschland sollte nach Expertenansicht nicht verboten, sondern wirtschaftlich unrentabel gemacht werden. „Die Genehmigungspflicht für das Halten von Straußen müßte per Verordnung erzwungen werden“, sagte Josef Kösters vom Institut für Geflügelkrankheiten in München. Er sprach sich auch dafür aus, daß zukünftige Straußenhalter ausreichende Sachkenntnis über die Pflege, Ernährung und Haltung der afrikanischen Vögel nachweisen müssen.
„Unter diesen Umständen würden viele die Straußenhaltung gar nicht erst beantragen“, meinte Kösters. Das nötige Fachwissen über artgerechte Haltung von Straußen sei hier häufig nicht vorhanden. „Derzeit ist die Straußenhaltung ein nicht genehmigter großer Tierversuch“, sagte der Experte. Falsche Fütterung, zu wenig Bewegungsfreiheit und das Leben in ungewohnt kaltem und feuchtem Klima seien für rund 90 Prozent der Krankheits- und Todesfälle verantwortlich.
In Niedersachsen war der Streit um die Haltung der afrikanischen Steppentiere bereits in den vergangenen Wochen ausgebrochen. Während einer Landtagssitzung im September sprach sich die Landesregierung für eine eine Initiative im Bundesrat aus, um ein bundesweites Verbot der Straußenhaltung durchzusetzen. Der Bundesverband Deutscher Straußenzüchter prrotestierte heftig. dpa
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