: Friese umsteuerbar
betr.: „Friesen wollen alles beim Alten lassen“, taz bremen vom 12. 10. 04
Die Jugendfreizeitheime Bremens sollen laut Senatsbeschluss bis Ende 2005 privatisiert werden, eine politische Entscheidung, die in Anbetracht der Bremer Haushaltslage logisch erscheint.
Das Viertel hat sich politisch aktiv daran beteiligt. Das Jugendhaus Friesenstraße wird als Modellprojekt schon zum Januar 2005 privatisiert. Das modellhafte scheint der frühe Termin zu sein. Der Verein „die Friese e.V.“, von langjährigen Nutzern und Freiwilligen fordert ein vertraglich geregeltes Beteiligungs- und Mitspracherecht.
Ab Januar 2002 gilt in Bremen nun das Anpassungskonzept für die Kinder- und Jugendarbeit, das einerseits die Rechte und Einflussmöglichkeiten der Stadtteile, andererseits die Rechte von Kindern und Jugendlichen bei den sie betreffenden Entscheidungen (Mitspracherechte, Förderung von Verselbstständigung u.a.) stärken soll. Seitdem ist der Etat des Jugendhauses als einzige staatliche Jugendeinrichtung im Viertel umsteuerbar.
Eine Allianz von Sportgarten, Ortsamt und Beiratsvertretern zieht seitdem an einem Strang, Rückendeckung erfahren sie bei den Entscheidungsträgern im Senat. Eine seit Jahren einzigartige Arbeit des Jugendhauses in den Bereichen Musik und Medien, bei zum Schluss nur noch einem hauptamtlichen Mitarbeiter spielt dabei keine Rolle: Es geht nicht um Inhalte, sondern um die Verteilung der restlichen Mittel. Wie sonst könnten Herr Pietrzok (SPD) und Herr Krüger (Grüne) behaupten, dass es im Sielwallhaus oder in der Buchtstraße ein auch nur im Ansatz vergleichbares Angebot gäbe?
Der Sportgarten ist angetreten mit der öffentlichen Zusage am 26. 8. 96 von Herrn Ulrich Barde und Robert Bücking, im Hinblick auf die Finanzsituation in der Jugendarbeit keine Anträge auf staatliche Regelförderung zu stellen. Ab 2001 gab es dann den Einstieg in die Regelförderung der staatlichen Jugendarbeit mit damals 100.000 Mark. Inzwischen feiert der Sportgarten ohne die Fesseln von Bürokratie und Tarifverträgen gegen den Trend Erfolge in der Jugendarbeit/-politik und das weit über Bremen hinaus. Die Stadt hätte natürlich gerne eine Komplettlösung mit einem der bekannten großen Träger. Hier im Viertel, so hört man, „geht da ja wohl nichts ohne den Sportgarten“. HANS-WILHELM MARTENS, Bremen