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Friedhofsmauer begrub Café

Tel Aviv (taz/dpa) — Mindestens 27 Menschen sind Samstag abend im arabischen Ostteil Jerusalems ums Leben gekommen, als die Stützmauer eines alten Friedhofs zusammenbrach. Tonnen von Geröll und Grabsteinen verschütteten das banachbarte Café El-Raudeh, in dem zur Zeit des Unglücks fast 60 überwiegend palästinensische Arbeiter saßen. Viele von ihnen wurden lebendig begraben, als die etwa zehn Meter hohe Stützmauer nach einem offenbar durch starke Regenfälle ausgelösten Erdrutsch nachgab. Unter den Verschütteten befand sich auch der Caféhausbesitzer Salima und zwei seiner Söhne. Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek und Polizeipräsident Jakov Terner begaben sich sofort zu der Unglücksstelle. In dem arabischen Teil der Stadt wurde zum Zeichen der Trauer ein 24stündiger Generalstreik ausgerufen. Stadtingenieure sollen jetzt prüfen, ob es weitere baufällige oder gefährdete Häuser in der Umgebung gibt. Zweifellos ist der Ostteil der Stadt, besonders die alten arabischen Viertel, vernachlässigt. Überdies haben die ungewöhnlich starken Niederschläge und Schneestürme dieses Winters auch in den anderen Teilen der Stadt viele Schäden angerichtet.

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