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Frieden auf Kredit

■ Zwei Premieren beim Berliner Friedenslauf

Eine zehntausend Läuferinnen und Läufer zählende Sportlerfamilie aus 26 Ländern traf sich am Sonnabend zum traditionellen 9. Berliner Friedenslauf mit zwei Premieren. Erstmals wurde die Veranstaltung als Halb-Marathon absolviert, nachdem bisher immer die klassische 42,195 km -Distanz auf dem Programm stand. Und nach dem Fall der Berliner Mauer führte die Laufstrecke erstmals durch beide Stadthälften.

Der Ostberliner Oberbürgermeister Tino Schwierzina, gemeinsam mit seinem westlichen Pendant Walter Momper, Schirmherr des Friedenslaufes, schickte nach einer kurzen Begrüßung, bei der er versicherte, sich für die Bewahrung der traditionellen Veranstaltung einzusetzen, die Aktiven auf die Strecke. Der diesjährige Lauf für den Frieden konnte nur gestartet werden, nachdem die Organisatoren einen Bankkredit über 100.000 D-Mark erhalten hatten.

5.000 Frauen und Männer starteten im Hauptlauf diesmal als Neuerung eine Halb-Marathon-Distanz. Und nochmals 5.000 Freizeitsportler begaben sich auf die 10,6-km beziehungsweise 5,3-km-Laufstrecken. Viele Tausende Berliner, die entlang der Laufstrecke bummelten, so am Brandenburger Tor, der Siegessäule und auf dem Kurfürstendamm, spendeten Beifall für die sportliche Leistung aller Aktiven.

Über die Wettkampfstrecke, die exakt 21,0975 km maß, erwies sich der Cottbuser Stephan Freigang in 1:02:25,0 h vor dem Teltower Michael Heilmann, früherer Europacup-Sieger im Marathon, als der Schnellste. Dritter wurde der extra aus Japan eingeflogene Profi-Läufer Douglas Wakiihuri, Olympia -Zweiter von 1988 über die klassische Marathon-Strecke, mit knapp einer Minute Rückstand auf den Sieger. Schnellste Frau war die Jenaenserin Birgit Stephan (1:14:20,2) mit mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung vor der Ungarin Gisella Molnar.

Ergebnisse, Halb-Marathon (21,0975 km): Männer: 1. Stephan Freigang (SC Cottbus) 1:02:25,0 h, 2. Michael Heilmann (Teltow) 1:02:43,4, 3. Dougles Wakiihuri (Kenia) 1:03:18,4.

Frauen: 1. Birgit Stephan (SC Motor Jena) 1:14:20,2, 2. Gisella Molnar (Ungarn) 1:14:30,4, 3. Andrea Fleischer (SC Motor Jena) 1:17:01,7.

Rollstuhlfahrer: 1. Reiner Pilz (Berlin), 2. Peter Werner (Niederlande), 3. Burkhard Kunike (Berlin).

Viertelmarathon (10,6 km), Frauen: 1. Maika Hübner (SC Cottbus), 2. Petra Gipp (HSG Humboldt-Universität), 3. Gabriele Jähn (TU Chemnitz).

Männer: 1. Jörg Schneider (ASK Potsdam), 2. Tobias Lachmann (BSG WF Berlin), 3. Jörg Umlauf (SC Einheit Halle -Neustadt).

adn

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