piwik no script img

Freundlich bedröhnt

Man kennt ihn aus der Fassenacht, den Lockruf der Stimmungsmacher: „Und jetzt alle ...“. Auch und gerade der deutsche Hiphop kann um so originelle Formen der Audience-Participation nicht umhin. Die „Fantastischen Vier“ fanden in Bremen ein dankbares Publikum für ihre Mitsingaktionen: Beim Auftritt in der knallvollen Halle des „Pier 2“ vermochten die Tausenderscharen an Teens alle Rapreime auf Kommando aufzusagen. Ja: Alles an der Fant-4-Show war auf gute Laune und Unterhaltung getrimmt. Fröhliches Geschunkel in den hinteren Reihen, heiteres Gehopse am Bühnenrand, bis zur Ohnmacht – kurz: glückliche Gesichter bei all den jungen Leuten, die mit AUR-, CLP- und STD-Nummernschildern ins Bremer Hafengebiet gereist waren. Bei der Tour vor anderthalb Jahren hatten die deutschen Vorzeige-Rapper die Teenies noch geschockt: Mit Musikern der Derbrocktruppe „Megalomaniax“ lärmten die Vier gegen ihr allzu nettes Image an. Jetzt herrscht wieder Ruhe. Ein bißchen Soul, ein bißchen gepflegter Funk, modische Seventies-Mätzchen auf der E-Gitarre und Mitsingreime: Sehr weit weg von „Kuschelrock“ ist dies hier auch nicht mehr. Nächstes Mal können die Fant 4 schon in der Stadthalle spielen, als Backingband von Tom Jones. tw/Foto: Karsten Joost

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen