: Freiwillige Selbstdurchsuchung
„Falsche Anschuldigung in taz-Artikel“, triumphierte gestern die Polizeipressestelle. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie zwei „türkisch aussehende“ Männer bei frostigen Minustemperaturen vor dem Hauptbahnhof Jacken, Schuhe und Strümpfe auszogen.
Nun will die Dienststelle für Interne Ermittlungen (DIE) herausgefunden haben, daß sich die Betroffenen freiwillig entkleideten. Ein 13jähriger – der auf Fotos der taz nicht zu sehen ist – hätte ausgesagt, er habe die Polizei provozieren wollen. Von dem zweite Mann (Foto) liegt offenbar keine Stellungnahme vor. Wie DIE denn sicher sein könnte, daß es sich tatsächlich um dieselben Personen handelt? „Die Beamten haben die Personalien aufgenommen“, so die Polizeipressestelle. Vergangenen Freitag jedoch hatte die Polizei vehement bestritten, daß es überhaupt einen „Vorgang“ gibt. Eine Personalienüberprüfung hätte zumindest ins Wachbuch eingetragen werden müssen. sim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen