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Archiv-Artikel

Freispruch im Kazemi-Prozess

TEHERAN afp ■ Im Prozess um den Tod der Fotojournalistin Zahra Kazemi ist der angeklagte iranische Geheimdienstagent Mohammed Resa Aghdam Ahmadi aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Die Anwälte der Hinterbliebenen unter der Führung von Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi legte allerdings gestern Berufung ein. Sie wollen, dass sich ein mit drei bis fünf Richtern besetztes Gericht erneut mit dem Fall befasst. Das Verfahrensende war nur von einem Richter beschlossen worden. Die Anwälte um Ebadi hatten den Angeklagten ebenfalls verteidigt. Sie warfen der iranischen Justiz vor, Ahmadi müsse als Sündenbock herhalten, um einen hohen Justizbeamten zu schützen. Mit der angestrebten Berufung wollen sie nicht gegen den Freispruch angehen, sondern eine tatsächliche Klärung der Todesumstände erreichen. Die 54-jährige Kazemi war im Juni 2003 festgenommen worden, als sie Demonstranten vor einem Gefängnis im Norden Teherans fotografierte. Nach tagelangen Verhören starb die Journalistin an einer Gehirnblutung.