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Freiheit für Hennen

■ Grüne wollen ein Verbot der Käfighaltung für Legehennen durchsetzen

Hannover. Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und im niedersächsischen Landtag wollen ein nationales Verbot der Käfighaltung von Legehennen durchsetzen. Entsprechende Anträge für beide Parlamente stellten die agrarpolitischen Sprecher beider Fraktionen, Ulrike Höfken (Bund) und Erich von Hofe (Land), am Dienstag in Hannover vor. Die Käfighaltung verstoße gegen den Tierschutz, sagten beide Abgeordneten. Jeder Legehenne stehe weniger als ein DIN-A-4-Blatt an Käfigfläche zur Verfügung.

Auch aus Gründen des Gesundheitsschutzes müsse die Käfighaltung verboten werden, fordern die Grünen. Da die Käfighennen viel anfälliger für Krankheiten seien, bekämen sie auch mehr Medikamente. Rückstände dieser Mittel würden die Verbraucher über den Eierverzehr aufnehmen. Nach Ansicht beider Politiker ist eine Mehrheit der Bevölkerung bereit, einen höheren Preis für Eier aus Freilandhaltung zu bezahlen.

Derzeit sind den Angaben zufolge schon Eier für 14 Pfennige pro Stück zu erwerben. Bei artgerechter Haltung müsse mit einem Preis zwischen 40 und 50 Pfennigen gerechnet werden. Im Raum Südoldenburg werden nach von Hofes Angaben 14 Millionen Legehennen in Käfigen gehalten. Das entspreche einem Drittel aller Legehennen in Deutschland. Durchschnittlich essen die Deutschen 200 Eier pro Jahr.

Die Käfighaltung war zuletzt durch die Affäre um den Hühnerbaron Anton Pohlmann ins Gerede gekommnen. Der hatte unter anderem Hennen mit einer giftigen Nikotinlösung gegen Ungeziefer besprüht.

dpa

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