: Frech, krumm, ölig, high
„Eine Provokation“ ist das geplante Auftreten der aus Exil–Kubanern bestehenden Band Miami Sound Machine bei der Schlußfeier der Panamerikanischen Spiele in Indianapolis, meint Manuel Gonzalez Guerra, Präsident des Olympischen Komitees von Kuba, und ließ dabei Gedanken an einen Boykott der Veranstaltung anklingen. Während der Spiele kam es schon mehrfach zu Querelen mit politischem Hintergrund: Kubanische Boxer hatten Castro–Gegner vermöbelt, als diese im Zuschauerraum die Fahne einer Exil–Gruppe entrollten; auf 10.000 Flugblättern wurden Kubanern und Nicaraguanern im Falle von Asyl– Gesuchen 25.000 Dollar geboten; ein Mitglied der chilenischen Springreiter–Mannschaft wurde von der Polizei gesucht, weil dem ehemaligen Obersten Arredondo Folterungen und Ermordung von 72 Menschen vorgeworfen werden. „Magico Rudi“ jubelten römische Tifosi anläßlich des 2:1–Erfolges beim Ablösespiel gegen Werder Bremen, nachdem Völler das Führungstor und einige Kabinettstückchen bot. Rudi der Stürmer weiß auch, was in Italien von ihm verlangt wird: „Der Deutsche widmet das Tor seiner Frau Angela, die ihm im Februar ein Kind schenken wird“, freute sich der Corriere. Nach dem Kohle–Pfennig jetzt der Litti–Groschen: Der 1.FC Köln wird bei den Spielen gegen München und Stuttgart einen Zuschlag erheben, um den Rückkauf des Dribblers Littbarski aus Paris zu finanzieren. Der Pleite–Verein muß zudem einen Kredit aufnehmen, 600.000 DM bringen Sponsoren auf und der Spieler selbst steuert ein Darlehen bei. Bei 2,8 Millionen zahlen die Kölner etwas mehr, als sie vor einem Jahr beim Tranfer erlösten.
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