: Frauenkunst aus Polen
Viel lässt sich über Netzwerke reden. Scharfsichtig lässt sich urteilen über entsprechende Defizite in anderen Ländern. Doch letztlich ist solch passives Lamento mindestens so rückständig wie das Fehlen bestimmter Strukturen. Eine Stagnation, aus der die Organisatorinnen der Ausstellung Die Kunst ist weiblich – Sztuka jest zenska heraus kommen möchten.
14 Künstlerinnen aus Gdansk/Danzig haben Beata Schmelter und Lena Blank, die Initiatorinnen des Projekts, in Zusammenarbeit mit „Bildwechsel“, dem Dachverband für Frauen, Medien und Kultur, nach Hamburg geladen, damit sie nicht nur ihre Werke präsentieren, sondern auch frauen-spezifische Strukturen kennenlernen: „In meiner Geburtsstadt Danzig gibt es weder ein Frauenkulturhaus noch irgendein Frauenkunst-Netzwerk“, sagt Beata Schmelter. „Frauen sind in polnischen Museen und Galerien stark unterrepräsentiert.“
Zur Vernetzung möchte sie deshalb mit je einer Schau im Harburger Frauenkulturhaus und in der Galerie Mesaoo Wrede in St. Georg beitragen. Präsentiert werden Gemälde von Künstlerinnen dreier Generationen, die von gegenständlicher bis zu abstrakter und verschlüsselt-ornamentaler Malerei reichen.
Für das kommende Jahr ist ein Gegenbesuch Hamburger Künstlerinnen in Danzig geplant. Möglicher Beginn eines binationalen Netzwerks, das darüber hinwegtröstet, dass Danzig als Partnerstadt schon an Bremen vergeben ist. ps
Vernissage im Frauenkulturhaus Harburg (Neue Straße 59): Freitag, 24.5., 19 Uhr. - Vernissage in der Galerie Mesaoo Wrede (Danziger Straße 36): Sonnabend, 25.5., 18 Uhr
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