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■ Jura-FachtagungFrauen im Recht

Etwa 100 Rechtswissenschaftlerinnen nehmen zur Zeit an dem zweitägigen Symposium zum Thema „Juristinnen an den Hochschulen – Frauenrecht in Forschung und Lehre“ der Bremer Universität teil, die Justizsenator Scherf gestern eröffnete. Selbstkritisch, denn mit BVG-Präsidentin Jutta Limbach, mit den Professorinnen Heide Pfarr und Ute Gerhard, mit Dr. Ninon Colneric saßen sämtlichst Frauen auf dem Podium, denen einst eine Berufung an die hiesige Universität versagt geblieben war. „Männer haben das verhindert“, demonstrierte Scherf späte Einsicht.

Obwohl der Frauenanteil im Jurastudium bundesweit von etwa 10 Prozent in den 70er Jahren auf heute beinahe 50 Prozent gestiegen ist, liegt der Anteil der Professorinnen auf C3/C4 Stellen bei nur 2,4 Prozent (17 von 752 Stellen), bei C1 Stellen bei 13,3 Prozent (10 von 75). Jutta Limbach: „Nur bei der Zunft der Ingenieurswissenschaften ist die Luft noch dünner.“

Absolventinnen des Jurastudiums werden Richterinnen, Rechts- oder Staatsanwältinnen. Der jahrelange Weg über Promotion und Habilitation hingegen durchkreuzt Familienplanungen. Zudem steht der Sicherheit von Diskriminierungen die Unsicherheit auf eine Stelle im Hochschulbereich gegenüber. Hält die Frau dennoch durch, sieht sie sich dem Vorwurf ausgesetzt, die Position nur als „Quotenfrau“ erreicht zu haben.

Die geringe Repräsentanz von Frauen in den oberen Etagen hat Folgen für Lehre und Forschung: Bei der Durchforstung der Vorlesungsverzeichnisse stieß Jutta Limbach bundesweit auf vier juristische Fakultäten, die frauenspezifische Lehrveranstaltungen durchführen. dah

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