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Frauen bei Kathryn Bigelow

„Der feministischen Filmwissenschaft fallen populäre Filme häufig durchs Raster“, klagt Veronika Rall in „100 Jahre Frauen & Kino“. „Selbst der sonst so umfassende ,Women's Companion to International Film‘“ biete keinen Eintrag zu Kathryn Bigelow.

Eine Frage der Rezeption. Die wiederum wird nicht unerheblich von gängigen Filmbeschreibungen gesteuert. In Filmlexika und Kurzbeschreibungen werden für gewöhnlich nur grobe Handlungsstruktur und Haupfiguren aufgelistet. Vier von Bigelows fünf Filmen haben jedoch männliche Hauptfiguren. Ihre weiblichen Randfiguren erhalten ihre Besonderheit vor allem durch die Art von Bigelows Bildgestaltung. Daß die Frauen ihre besonderen Auftritte haben und akribisch in Szene gesetzt sind, ist nur im Kino zu sehen. Diese Details aber fallen in den Inhaltsangaben meist unter den Tisch. Zum Beispiel bei „The Loveless“ oder dem jüngsten Film von Kathryn Bigelow, „Strange Days“:

The Loveless – Die Lieblosen (1981)

„Auf ihrem Weg zu den Rennen nach Daytona macht eine Gruppe von Bikern in einer kleinen Stadt in den Südstaaten halt.“ (International Movie Data Base; Übersetzung)

Strange Days (1995)

„Der Film erzählt die Geschichte von Lenny Nero, einem Ex-Cop, der nun mit CDs dealt, die aufgezeichnete Erinnerungen und Gefühle enthalten. Eines Tages erhält er eine CD mit den Erinnerungen eines Mörders an den Mord einer Prostituierten. Lenny stellt Nachforschungen an und wird tiefer und tiefer in einen Strudel von Erpressung, Mord und Vergewaltigung gezogen.“ (International Movie Data Base; Übersetzung) Verena Mund

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