: Frankfurt-Mag: Kegel-Brothers
(109) Feridun X-tra schrieb. Es war anstrengend; immer so komischen Wörtersalat. Aber Thomas Assheuer, der es auch nicht konnte, liebte ihn dafür. Also schrieb Feri X-tra, auch wenn es ihm so schwer fiel. Es klang wie eine Selbstanklage: „Wie erbärmlich ist es eigentlich, wenn man sich als halbe Portion eines Kegelbruders aufrichten muss“, der „seine Knallkraft“ loswerden möchte? Was war Knallkraft? China-Böller bumm? Egal. Hauptsache, man konnte sich plustern. Feridun X-tra war ein Kegel-Brother. Er war politisch pomadisiert. Nicht einfach nur so wie die anderen Kinder. O nein. Sein Brisk hieß Politik. Der literarische Frisörsalon gehörte ihm, das war sein Territorium. Feri Kampfköter biss um sich. Wenn das nicht half, machte der Kieler auf verfolgt. Die gute alte Grass-Methode. Das Feuilleton stand auf sowas: auténtico! Muy auténtico! Applaus! Unser Feri. Süüüß!
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