piwik no script img

Frankensteins Rübe

■ Neue Versuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben gestartet

Die Kleinwanzlebener Saatzucht in Einbeck (Kreis Northeim) hat am Donnerstag auf einem Versuchsfeld des Klostergutes Wetze (Kreis Northeim) erstmals mit einer Drillmaschine gentechnisch veränderte Zuckerrüben ausgesät. In den drei vorhergegangenen Versuchsreihen seit 1993 war das im Gewächshaus gezüchtete Saatgut sorgsam einzeln mit der Hand in den Boden gebracht worden.

Der Maschineneinsatz sei „ein weiterer Schritt zur Normalität“, erklärte Projektleiter Josef Kraus. Bei den bisherigen Versuchen seien die Rüben durch gentechnische Veränderungen gegen die Wurzelkrankheit Rizomania resistent geworden und hätten diese Fähigkeit an ihre Nachkommen vererbt. Neu an dieser Testreihe sei die erstmalige Kombination von klassisch gezüchteter und molekularbiologisch erzeugter Resistenz.

Das Berliner Robert-Koch-Institut hatte dem weltweit in der Entwicklung von genmanipulierten Nutzpflanzen führenden Unternehmen erneut die Freilandversuche genehmigt. Neben den Versuchen in Wetze experimentiert die KWS in Deggendorf (Bayern), Kalifornien (USA), Frankreich und Italien mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais. Seit 1993 werden Zuckerrüben mit einem Resistenz-Gen im Erbgut ausgestattet. Durch die Rizomania hatte es besonders in Bayern Ernteausfälle bis zu 50 Prozent gegeben. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen