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Fränkisches Rollback

■ Die kleinen Kommunalwahlen in Bayern

Die „kleinen Kommunalwahlen“ waren für die Schwarzen, vor allem in Franken, kein kleiner, sondern eher ein größerer Reinfall. Die Franken, die sich schon seit jeher von der oberbayerischen Zentrale in München benachteiligt fühlen, haben der CSU nach längerer Zeit wieder die kalte Schulter gezeigt. Bereits im vergangenen Jahr mißlang es der CSU, die „rote Hochburg“ Nürnberg in die Knie zu zwingen. Und jetzt bekommen die aufsässigen Bürgermeister aus dem Großraum Nürnberg–Erlangen auch noch Rückenwind. Aber nicht nur in Franken sieht es für die CSU auf kommunalpolitischer Ebene nicht mehr so rosig aus. Zwar sind die meisten Freien Wähler– Gemeinschaften auf dem Land keine Gefahr, da meist zukurzgekommene CSU–Parteigänger dahinterstecken. Trotzdem bröckelte es bei der CSU auch in ihren oberbayerischen Hochburgen. Mit ein Grund für diese Mißerfolge ist sicherlich der despotische Zentralismus sowie die latente Unzufriedenheit der Bauern mit der Landwirtschaftspolitik. Doch vorsichtiger Optimismus ist angebracht. Ein parteipolitischer Trend läßt sich wahrscheinlich mit Sicherheit erst bei den nächsten Kommunalwahlen 1990 festmachen. Denn wie die CSU–Sprachrohre nicht ganz zu unrecht behaupten, waren diese Wahlen Persönlichkeitswahlen. Der Schluß jedoch, daß es mit den „Persönlichkeiten“ der CSU dann nicht soweit her sein kann, liegt nahe. Luitgard Koch

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