Fotoschau in Altona : Tamms Schiffe
Als kleiner, auf den ersten Blick unspektakulärer Beitrag zur Aktion „Künstler informieren Politiker“ präsentiert sich eine Fotoausstellung, die Judith Haman an diesem Donnerstag in Altona eröffnet: „Schiffe versenken mit Tamm-Tamm“ nennt sich die Schau, deren Exponate jenen, die Friedrich Möwes Buch Tamm-Tamm kennen, teils bekannt vorkommen dürften: Mit Hakenkreuzen garnierte Trommeln, Uniformen, Kriegsschiffs-Gemälde sowie Schiffsmodelle hat die Künstlerin während einer Führung durch die derzeit noch in der Elbchaussee residierende Sammlung abgelichtet; ab 2007 soll all dies, gesponsort durch 30 Millionen Euro des Senats, im Kaispeicher B in der HafenCity residieren.
Zu privat finde sie die Sammlung, sagt Judith Haman, die darob in einen intensiven Dialog mit Tamm-Geschäftsführerin Russalka Nikolov getreten ist – beflügelt von der Hoffnung, dort ein Quentchen Problembewusstsein wecken zu können. Allzu karg werde im Übrigen die Öffentlichkeit über die Inhalte der Sammlung informiert, sagt Haman; „dem muss – durch Aktionen wie diese – abgeholfen werden“.
127 KünstlerInnen hatten vom 22. August an „Patenschaften“ für die 121 Bürgerschaftsabgeordneten übernommen. Die kostenlose Überreichung des Buchs „Tamm-Tamm“ sowie ein persönliches Gespräch waren Elixier der Aktion, die noch bis in den Oktober hinein dauern wird. Und wenn auch Judith Haman nicht auf Konfrontation setzt, will sie es sich doch nicht nehmen lassen, ihre Sicht der Sammlung zu präsentieren – auf dass sich Interessenten abermals über einige der großteils militaristisch geprägten Tamm‘schen Exponate informieren können. PS
Eröffnung: Do, 29.9., 19 Uhr, Blinzelbar, Große Bergstraße 158. Geöffnet am 30.9. sowie 11.–19.10.: Mo–Fr 15–19, Sa 12–14 Uhr. So geschlossen.