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Fotografien aus bewegten Zeiten im Kunsthaus

Nach twen befragt, erzählt Frau H. von dem Kulturschock, den ihr das Magazin einst besorgte: Wie sollte denn links mit barbusigen Mädels zusammenpassen? Von 1959 bis 1971 sorgte die Lifestyle-Zeitschrift twen nicht nur bei Frau H., sondern auf dem ganzen deutschen Medienmarkt für Furore, kitzelte mit ihren Titelseiten Skandale hervor. Das Kunsthaus zeigt seit Montag unter dem Titel „Die Zeitschrift twen 1959-1971. Revision einer Legende“ mehr als 400 Aufnahmen deutscher und internationaler Fotografen sowie Illustrationen. Die twen-Retrospektive ist Auftakt zum „Fotographie-Sommer“ 1996 und läuft bis zum 2. Juni.

Der twen-Titel mit dem Foto einer schwangeren Frau von Will McBride sollte einst verboten werden. „Das waren Skandale. Nicht wegen der Schwangeren, sondern wegen ihrer geöffneten Jeanshose“, sagt Michael Koetzle, Kurator der Ausstellung im Kunsthaus. Von vielen Titelseiten der insgesamt 129 twen-Ausgaben schauen Frauen und Männer, Weiße und Farbige, Blonde und Rothaarige, im Pelz oder als Paar nackt auf einem Pferd, dabei lasziv oder frech.

„Welcher Mann ist der beste Liebhaber“, „Fort mit der Kirchensteuer“ oder „Wie werde ich meine Freundin los“ – mit fetten Lettern traf twen den Nerv der Generation zwischen Beatbewegung und Studentenprotest.

Willi Fleckhaus, Gestalter, Bildredakteur und zeitweise Chefredakteur, hatte das Foto in twen zum Medium für Ideen, Impulse und Stimmungen erklärt. taz

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