■ KURZMELDER: Fontane-Boom
Dem Werk Theodor Fontanes will sich die neue internationale Fontane- Gesellschaft widmen, die am 15.Dezember in Potsdam gegründet werden soll. Die Gründungsversammlung findet im Klub der Künstler und Architekten, »Eduard Claudius«, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Horst Gramlich statt. Den Festvortrag hält die »Nestorin der Fontane-Forschung«, Charlotte Jolles aus London. Zu den Mitgliedern der neuen Gesellschaft gehören auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der ostdeutschen 'Fontane-Blätter‘, die vom Theodor-Fontane-Archiv in Potsdam herausgegeben werden und deren künftige Finanzierung nicht mehr sichergestellt ist. Einer der Initiatoren der Fontane-Gesellschaft, Gotthard Erler vom Aufbau- Verlag Berlin und Weimar, berichtete gestern auf einer Pressekonferenz im Französischen Dom am früheren Gendarmenmarkt in Berlin, wo Fontane 20 Jahre lang als Theaterkritiker der 'Vossischen Zeitung‘ im benachbarten Schauspielhaus tätig war, von einem steigenden Fontane-Interesse in Ostdeutschland. Besonders seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg hätten seit Öffnung der Mauer Hochsaison. Erler verwies auf die Tradition der Fontane-Ausgaben des Aufbau- Verlages sowie auf die Editionen westdeutscher Verlagshäuser und meinte: »Es wäre schön, wenn es eine große deutsche Fontane-Gesamtausgabe geben könnte.« Auch sein Verlag würde heute manches anders edieren, doch bringe er große Erfahrungen im Umgang mit den Werken Fontanes mit, da er die Originalhandschriften und die Erstausgaben herangezogen habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen