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Folterungen in Ägypten angeprangert

■ Amnesty berichtet über Hunderte von Folterungen in Ägypten

London (ap) — In Ägypten sind nach Informationen der Menschenrechtsorganisation amnesty international seit der Verhängung des Ausnahmezustandes vor zehn Jahren Hunderte von Menschen gefoltert worden. Politische Aktivisten, ihre Verwandten, sogar junge Menschen würden durch Sicherheitskräfte brutal mißhandelt, berichtete ai. In einem besonders gravierenden Fall sei ein Taubstummer über drei Monate gefoltert worden, weil ihn die Befrager zum Sprechen bringen wollten.

Viele Folteropfer würden auf eine Anzeige verzichten, da sie sie für zwecklos hielten oder Repressalien befürchteten, schrieb amnesty weiter. Die ägyptische Regierung habe zwar mehrere internationale Menschenrechtsvereinbarungen einschließlich der Konvention gegen Folter ratifiziert, doch gehe die Folter trotzdem unvermindert weiter. Es werde kaum etwas unternommen, um Foltervorwürfe zu untersuchen oder die Peiniger vor Gericht zu bringen. Die ägyptische Regierung tue die Mißhandlungen als Ausnahmen ab. Tatsächlich nähmen die Folterungen aber von Jahr zu Jahr zu, der Mißbrauch sei systematisch.

Laut ai sind die meisten Folteropfer unter dem Ausnahmerecht verhaftet und ohne Anklage oder Urteil ins Gefängnis gesteckt worden. Ägyptische Gerichte hätten die Folterpraxis durch Anerkennung von Wiedergutmachungsklagen der Folteropfer indirekt bestätigt, obwohl die Schuldigen nie vor Gericht gestellt worden seien. Die Folterer würden auch vor Jugendlichen nicht Halt machen. So seien ein 17jähriges Mädchen und ein 15jähriger Junge schwer mißhandelt worden, um sie zur Preisgabe von Informationen über Oppositionelle zu zwingen.

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