: Folter in Afghanistan
■ amnesty international berichtet von Folterungen politischer Gefangener unter Anwesenheit von sowjetischen Offizieren
London (afp) - Die afghanischen Sicherheitskräfte foltern nach Angaben von amnesty international regelmäßig politische Gefangene, teilweise auch in Anwesenheit sowjetischer Offiziere. Dies geht aus einem am Mittwoch in London veröffentlichten Bericht hervor, der sich auf die Aussagen ehemaliger Gefangener stützt. In den meisten Fällen überwachen die sowjetischen Offiziere lediglich die Verhöre und stellen Fragen, in einigen Fällen sollen sie sich jedoch auch an Foltern beteiligt haben. In den bekannten Fällen folterten Beamte der afghanischen Geheimpolizei KHAD. Die Gefangenen wurden mit Elektroschocks gequält, man riß ihnen Fingernägel, Haare aus, sie wurden mit Zigaretten verbrannt, geschlagen. Einige ehemalige Gefangene mußten nach eigenen Angaben tagelang mit einer Leiche die Zelle teilen oder die Folterung von Mitgefangenen mitansehen. Offiziell sollen 1984 77 Menschen zum Tode verurteilt worden sein, 1985 waren es 40. amnesty schätzt die Zahl der Hinrichtungen jedoch weit höher ein. Bei den Gefolterten handelt es sich nach Angaben von amnesty einerseits um Personen, die das Regime „mit Gewalt“ bekämpft hätten.
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