: Förderung für wen?
■ Sportausschuß empfiehlt Änderung des Sportförderungsgesetzes / SPD und AL kamen nicht zur Sitzung
Das Sportförderungsgesetz soll in wesentlichen Punkten geändert werden. Diese Empfehlung gab gestern der parlamentarische Sportausschuß in einer Sondersitzung mit den Stimmen von CDU und FDP. Die Opposition hatte beschlossen, aus Protest über die Eile, mit der die Koalition das Gesetz „durchpeitschen“ wolle, an den Beratungen nicht teilzunehmen.
Großer Gewinner bei der Novellierung des Gesetzes, sollte es vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden, wird der Landessportbund sein. In vielen Bereichen wird ihm mehr Mitsprache eingeräumt. Auch die Schulen und Vereine sollen in Zukunft bevorzugt werden. Bei der Vergabe von Terminen für Sportstätten haben sie dann Priorität gegenüber anderen Gruppen.
„Genau das ist das Problem“, sagt Hans-Jürgen Kuhn, sportpolitischer Sprecher der AL, „Randgruppen, wie Senioren, Ausländer oder sportorientierte Volkshochschüler haben hier deutlich das Nachsehen.“
Der SPD-Abgeordnete Hans-Achim Kern warf der CDU und FDP vor, das Gesetz „überaus schlampig“ bearbeitet zu haben. Kern: „Vereine, Verbände und Verwaltungen konnten nicht im erforderlichen Maße gehört werden. Deshalb ist eine Verabschiedung noch in dieser Legislaturperiode absoluter Quatsch.“ Demgegenüber wertete der sportpolitische Sprecher der CDU, Manfred Preuss, das Fernbleiben der Opposition als „Ohrfeige für den Berliner Sport“.
hosch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen