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Fluppen für 20 Cent

■ Münzen geplättet, Automaten geleimt – sowas tun 18-Jährige in ihrer Freizeit

In mehreren Regionen Niedersachsens sind in jüngster Zeit manipulierte Münzen aufgetaucht. Es handele sich um veränderte 20- und 50-Cent-Stücke, mit denen offenbar zahlreiche Täter Automaten plünderten, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Hannover gestern mit. Mehrere tausend Münzen wurden sichergestellt. In Northeim wurden am Mittwoch zwei 17 und 18 Jahre alte Berufsschüler gefasst. Sie hatten nach Angaben eines Polizeisprechers 60 präparierte 20-Cent-Stücke bei sich. Zuvor waren nach Angaben des LKA in Braunschweig zwei Verdächtige festgenommen worden.

Die Methode, mit der die Täter arbeiten, sei inzwischen im gesamten Bundesgebiet verbreitet, sagte LKA-Sprecher Detlef Ehrike. Die Cent-Münzen werden mit einem bestimmten Verfahren geplättet, und zwar so weit, dass sie den Umfang von 1- oder 2-Euro Münzen bekommen. Viele Automaten können nicht zwischen echten Euro-Stücken und den manipulierten Münzen unterscheiden, so dass die Täter für einen Bruchteil des eigentlichen Preises zum Beispiel an Zigaretten kommen.

Allein in Osnabrück und Umgebung wurden nach Ehrikes Angaben mehr als 1.200 verbreiterte Cent-Münzen sichergestellt. Ein anderer Schwerpunkt ist der Raum Bad Pyrmont. Dort sind bis jetzt rund 800 manipulierte Münzen aufgetaucht. Auch in Hannover, Isernhagen (Region Hannover), Goslar, Uslar (Kreis Northeim) und Dannenberg setzten unbekannte Täter die veränderten Cent-Stücke ein.

Den jüngsten Erfolg bei der Fahndung nach den Tätern in Northeim habe die Polizei aufmerksamen Zeugen zu verdanken, sagte ein Sprecher. Weil es ihnen verdächtig vorkam, dass sich zwei Personen längere Zeit an einem Zigarettenautomaten zu schaffen machten, hatten sie die Beamten alarmiert. Die beiden Berufsschüler versuchten zwar noch zu flüchten, wurden aber von den Polizisten gestellt. Der Sprecher vermutet, dass die Jugendlichen seit Anfang Mai mehrfach mit manipulierten Münzen aus Automaten Zigaretten gezogen haben. dpa

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