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Flüchtlingssituation am Waterloo-Ufer verbessert

■ Seit dem Wochenende stehen endlich beheizte Wartecontainer für die Flüchtlinge bereit / Anzahl der Mitarbeiter für die Abfertigung wurde verdoppelt

Die von der Innenverwaltung schon vor Wochen versprochenen Wartecontainer vor der Flüchtlingsbehörde am Waterloo-Ufer sind am Freitag abend endlich ihrer Bestimmung übergeben worden. Den Kriegsflüchtlingen aus Ex-Jugoslawien stehen jetzt neun beheizte Räume zur Verfügung und ein Warteschiff am Halleschen Tor. Insgesamt gibt es etwa 350 Sitzplätze, das entspricht der Anzahl der Menschen, die pro Tag am Waterloo-Ufer „abgefertigt“ werden. Die bisherigen Warteräumlichkeiten in der Behörde sind zu Arbeitsplätzen für das Personal umgewandelt, die Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt. Die Situation am Waterloo-Ufer habe sich damit für die Flüchtlinge entscheidend verbessert, sagte der Kreuzberger Bürgermeister Peter Strieder (SPD), der sich schon am Freitag vor Ort informierte.

Neu ist ebenfalls, daß die Wartenummern direkt an einem Tresen im Eingangsbereich des Containerkomplexes ausgegeben werden. Über Leuchtschrift können die Flüchtlinge erkennen, wann sie dran sind. Ab Freitag abend wurden rund um die Uhr die Wartenummern für heute ausgegeben. Bis gestern Mittag hatten sich 142 Personen ihre Nummern abgeholt. Keiner von ihnen verbrachte aber gestern die Wartezeit in den Containern.

Problematisch könnte an den Wochentagen die sanitäre Situation werden. Zwar stehen außerhalb der Container acht eiskalte Chemietoiletten, aber es gibt nirgends eine Waschgelegenheit. Nach Auskunft des Wachpersonals ist die Installation eines extra Sanitärcontainers auch nicht geplant. Dafür sollen noch in dieser Woche weitere mobile Warteräume aufgestellt werden.

Pro Tag kommen etwa 150 Flüchtlinge direkt aus dem Kriegsgebiet nach Berlin. Insgesamt hat die Stadt bisher etwa 30.000 Ex-Jugoslawen aufgenommen, das sind laut Innensenator Heckelmann knapp zehn Prozent aller nach Deutschland gekommenen Kriegsflüchtlinge. aku

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