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Flüchtlinge flüchten in Kirche

Kopenhagen (dpa) - Rund 200 Flüchtlinge aus Nahost, zumeist Iraner und Libanesen, haben am Sonntag Zuflucht in einer Kopenhagener Kirche gesucht, um gegen Verzögerungen bei der Bearbeitung ihrer Asylanträge zu protestieren. Sie hatten die lutherische Marmorkirken nach dem Gottesdienst am Vormittag besetzt und weigerten sich, die Kirche zu verlassen, als sie am Abend abgeschlossen werden sollte. „Nach Iran zurückgeschickt zu werden, bedeutet (unseren) Tod“, hieß es auf Spruchbändern, die sie mit sich führten. „Die Behandlung unserer Fälle dauert viel zu lange“, klagte ein Sprecher für die Iraner in der Gruppe. „Wir wissen nicht, ob wir zurückgeschickt werden. Unsere Zukunft ist äußerst besorgniserregend.“ Der Vikar der Marmorkirken, Jörgen Jörgensen, hat den Besetzern ein Ultimatum gestellt, die Kirche bis Montag wieder zu verlassen.

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