: Flucht in die Cruising-Area
betr.: „Es grüßt euch alle Marcel“, taz Magazin vom 15. 7. 06
Schöne Sache, der Bericht vom armen Marcel und seiner intoleranten Familie. Mir wurde ganz warm ums Herz, als ich an die Stelle kam, wo der Autor sich wünscht, er könne sich an seinen Lebensgefährten kuscheln. In einer Partnerschaft fährt man gemeinsam in Urlaub, schön bürgerlich.
Aber was muss ich da zwei Abschnitte weiter lesen? Flucht vor der Einsamkeit in die Cruising-Area? Abschleppen eines Einheimischen, womöglich noch bare-backing? So bekämpft man also die Auswirkungen der Intoleranz? Schon interessant, dass man bereits nach wenigen Tagen mal wieder Sex mit einem Fremden braucht, um sich selbst zu spüren. Ich habe so ein Gefühl, dass solche Offenbarungen nicht gerade förderlich sind, wenn mal wieder mehr Toleranz gefragt ist. Der normale Hetero und wir Lesben könnten es befremdlich finden. Jetzt bloß nicht im selben Atemzug vom Adoptionsrecht sprechen … K. S., Leipzig