Betr.: Bastelanleitung für Sommerabend: Flips für den Durst
■ Wie ein Sommerabend wirklich gelingt
Wir basteln uns einen gelungenen Sommerabend. Dazu brauchen wir: Ein Sofa. Eine Tüte Salzflips. Eine Dose Bier. Eine Fernbedienung. Eine Fliegenpatsche. Ein Funktelefon. Alles in Reichweite.
Das Sofa zum Lümmeln. Die Flips für den Durst. Das Bier, um den Durst zu löschen. Die Dose, um die Ökos zu ärgern. Die Fliegenpatsche, um Fliegen zu patschen.
Wir intonieren: „Wenn ick dir kriege, du olle Fliege.“Wir stutzen: Darf man Fliegen ein Beinchen ausreißen? Wir rufen mit dem Funktelefon den Tierschutz an. Der verweist auf komplexe Reizweiterleitungssysteme auch und gerade bei Nichtwirbeltieren und auf § 1 Tierschutzgesetz, der alle Tiere schützt, ohne die Wirbelfrage zu ventilieren. Andererseits krümme sich eine Fliege bei ausgerissenen Beinchen keinesfalls vor Schmerz und fliege ungerührt davon. Merke: Gelungene Sommerabendfragen bedürfen keiner glasklaren Antwort, sondern unverkrampfter Parlandofreude, die alle denkbaren Weiterungen liebevoll umschwappt.
Gelungene Sommerabende soll auch der Alpenhauptkamm bieten. Hierhin ziehen sich immer mehr europäische Hausstaubmilbenallergiker zurück. Über 1.200 Meter kommt die wirbellose Hausstaubmilbe nicht vor. Zur Ferienzeit stehen die europäischen Hausstauballergiker dichtgedrängt Schulter an Schulter auf dem Alpenhauptkamm, reichen Flips weiter, kratzen sich im Schritt und diskutieren die Frage, ob Wirbellose nicht gerade aufgrund der Wirbellosigkeit unseres besonderen Schutzes bedürfen. Eine Frage, die sentimental stimmt. BuS
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