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Fließende Grenzen -betr.: "Motschmann bringt CDU in Verruf", taz vom 4.12.93

Betr: „Motschmann bringt CDU in Verruf“, taz vom 4.12.

Daß die Grenzen zwischen Konservativismus und Rechtsradikalismus fließend sind, ist ja eigentlich nichts Neues. Wer jedoch auf die Sprachregelung von Politik und Medien von den sogenannten „demokratischen Parteien“ hereinfällt, für den wird die fatale Nähe des Gedankenguts unserer „christlichen“ und „liberalen“ Parteien zum autoritären, rassistischen und sozialdarwinistischen Denken des 19. Jahrhunderts zwangsläufig erst dann zum Skandal, wenn einem Mitglied dieser Parteien die Zugehörigkeit in einer sogenannten rechtsradikalen Organisation nachgewiesen worden kann. Dabei haben diverse Äußerungen von Frau Motschmann – und nicht nur von ihr! – schon seit langem überdeutlich gezeigt, wo die geistige Heimat dieser Dame und vieler ihrer Kollegen in den sogenannten „demokratischen“ Parteien zu suchen ist und was von dem oft und gern beschworenen „Konsens der Demokraten“ in diesem unserem Lande zu halten ist.

Ludwig Schönenbach

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