: Flickschusterei
■ Studentenwerk klagt: Tiefstand bei den Bafög-Geförderten, Caféteria statt Mensa
„Den Sparkurs, den der Bundestag jetzt in anderen sozialen Bereichen einschlägt, galt für den Bafög-Bereich schon in den vergangenen Jahren“: Manfred Klee, Geschäftsführer des Hamburger Studentenwerks, mußte gestern einen neuen Tiefstand verkünden. Nur noch 17,2 Prozent der Studierenden erhalten Ausbildungsförderung. Eine grundlegende Reform sei dringend notwendig, so Klee. Ständige Flickschusterei wie der neueste Kompromiß zwischen Kanzler und Ministerpräsidenten verbesserte die Lage nicht.
Nach diesem Vorschlag, den der Bundestag am Freitag verabschieden wird, sollen nun nicht mehr alle Geförderten bankübliche Zinsen für ihr BAföG-Darlehen zahlen, sondern nur noch diejenigen, die die Regelstudienzeit (acht bis neun Semester) überschreiten. Gleichzeitig soll aber auch die Förderungshöchstdauer in einigen Studienfächern gesenkt werden. Gelten soll dies für alle Studierenden, die am 1. Oktober 1996 das vierte Semester noch nicht abgeschlossen haben. Erst 1998 wollen Bund und Länder sich an eine gründliche Neuregelung machen.
Trotz Bemühungen um eine Alternativfinanzierung ist der Bau der „Mensa am Geomatikum“ erst einmal ins Jahr 2000 verschoben worden, wie Klee berichtete. An der schlechten Verpflegungssituation für die Mathematiker und Geowissenschaftler ändere aber auch der wintergartenähnliche Anbau an die Caféteria im Gebäude der Wirtschaftswissenschaften auf dem Campus nichts. Auch die Schließung der Mensa im Curiohaus Ende 1997 könne dadurch nur zum Teil kompensiert werden.
Die einzige positive Nachricht des Tages: Die Wohnsituation hat sich entspannt. Die Wartelisten in den Wohnheimen und -anlagen sind fast abgebaut. Die Miete wird bis zur Jahrtausendwende 300 Mark nicht überschreiten. Ein Viertel der 3183 Wohnplätze ist für ausländische Studierende reserviert, sagt Klee, denn: „Diese haben es besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt.“ Patricia Faller
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