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Archiv-Artikel

Flick-Kunst in Berlin

Umstrittene Sammlung bekommt Domizil am Hamburger Bahnhof. Zürich hatte Ausstellung als Geschenk abgelehnt

Die umstrittene Kunstsammlung Friedrich Christian Flicks wird ab 2004 für zunächst sieben Jahre in Berlin ihr Domizil haben. Das ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Sammler, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Die Flick Collection gilt als eine der weltweit größten Privatsammlungen von Gegenwartskunst. Sie umfasst rund 2.500 Objekte zeitgenössischer Kunst von Bruce Naumann über Sigmar Polke bis Nam June Paik.

Der Sammlung hängt der Vorwurf an, sie sei aus dem Erbe des Flick-Konzerns, eines der größten deutschen Unternehmen im Nationalsozialismus, bezahlt worden. Flicks Großvater Friedrich hatte während der NS-Zeit enge Beziehungen zu den Machthabern und beschäftigte in seinen Werken Zwangsarbeiter. Seine Erben lehnten es jedoch ab, in den Fonds der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von Nazi-Zwangsarbeitern einzuzahlen. Die Stadt Zürich hatte deswegen das ihr angetragene Geschenk Flicks abgelehnt

Die Sammlung werde mit der konzeptionellen Einbindung in die Staatlichen Museen zu Berlin die Museumslandschaft der Stadt entscheidend bereichern, hieß es weiter in der Mitteilung. Die Stiftung konnte Anfang Dezember einen langfristigen Nutzungsvertrag für die Rieck-Halle neben dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – abschließen. Dies war eine der Voraussetzungen, die Verhandlungen über die Flick-Sammlung fortzusetzen.

Zu den Kosten machten die Staatlichen Museen noch keine Angaben. Ausführlich soll am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Hamburger Bahnhof informiert werden. Hierbei werden nebem dem Sammler selbst auch Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos), der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Peter-Klaus Schuster, erwartet.

AP/DDP