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Flexibilisierung mit Verzichtspolitik

■ betr.: „Smart rettet Arbeits plätze“, taz vom 14./ 15. 6. 97

Die Belegschaft stehe hinter dem flexiblen Arbeitszeitmodell, versicherte der Betriebsratsvorsitzende, auch wenn allen die zusätzliche Belastung schwerfalle. Da können alle gespannt sein, wie lange der Optimismus um die scheinbar „gesicherten Arbeitsplätze“ anhalten wird ...

Kapitalistische Politiker und Unternehmer propagieren die „Hoffnung, durch Verzicht aus der Krise zu gelangen“ und das familiäre „wir alle rudern in einem Boot“. Doch Verzicht rettet keinen Arbeitsplatz. Denn es gibt immer noch jemanden, der noch mehr verzichtet, bis weit unter das Existenzminimum.

Aus der Weltwirtschaftskrise jedoch gibt es kein Zurück zu früheren Zuständen des kapitalistischen Wirtschaftens. Weltweit läuft die Jagd nach Mehrwert und Profit, wird privatisiert und Privateigentum globalisiert. Verzichtspolitik bedeutet für die abhängig Beschäftigten nur Selbstgeißelung und führt zu immer mehr „working poor“ und Massenelend. Bodo Friesecke, Berlin

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