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■ Interview mit Gerhard KleppingerFlexibel spielen

taz Hamburg: Herr Kleppinger, wer wird denn Carsten Pröpper im Mittelfeld ersetzen?

Gerhard Kleppinger: Wir müssen von dieser Pröpper-Rolle wegkommen. Ich will nicht wieder, daß unser Spiel von einem Mann abhängig wird. Wir wollen flexibler spielen, nicht mehr so ausrechenbar für den Gegner.

Es gibt wohl einige, die in der letzten Saison Stammspieler waren, und die sich jetzt gegen die Neuzugänge durchsetzen müssen.

Es wird tatsächlich keinen Bonus geben, weder für die alten noch für die neuen Spieler. Vor allem im Mittelfeld wird es ein großes Gerangel geben.

Aber im Sturm haben Sie sich nicht verstärkt.

Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten muß man die kleine Lösung akzeptieren. Wir haben aber mit Artur Maxhuni und Oskar Drobné zwei Leute geholt, die wir uns leisten konnten. Vor allem von Drobné , der immerhin zweimal slovenischer Meister geworden ist, erwarte ich sehr viel. Und dann haben wir ja immer noch Savitchev.

Der gehört aber eher zu den Älteren im Team, wie auch Dammann oder Trulsen. Setzen Sie noch voll auf die älteren Semester?

Wenn einer Leistung bringt, ist es mir egal, ob einer 35, 27 oder 18 Jahre alt ist. Es sollen die Leute spielen, die den FC St. Pauli weiterbringen. Und natürlich setze ich in der Zukunft auf die jungen Leute wie Peter Staczek, Ivan Klasnic oder Christian Rahn aus der A-Jugend. Die werden aber zunächst einmal über die Amateurmannschaft an den Profibereich herangeführt. Und wenn zwei Spieler die gleiche Leistung bringen, entscheide ich mich für den jüngeren.

Was ist denn Ihr Ziel für die kommende Saison?

Da darf man sich nicht in die Tasche lügen. Wenn man unseren Etat mit denen der Absteiger oder TeBe Berlin vergleicht, wird es allein von der Papierform sehr schwer für uns. Ich wäre froh, wenn wir am Ende zwischen Platz vier und acht landen. Dann müssen wir uns verstärken, um unser mittelfristiges Ziel zu erreichen: daß St. Pauli wieder in der Ersten Liga mitspielt.

Fragen: Eberhard Spohd

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