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Flattermax ist wieder da

Los Angeles (dpa/taz) — Heute ist es soweit. „Batman“ kehrt auf die Leinwand zurück, jene fleischgewordene Comic-Figur, die schon 1989 weltweit die Kinokassen füllte wie kaum ein Film zuvor.

Rund 50 Millionen Dollar wurden in die neue Episode um den Helden im Fledermaus-Kostüm investiert, die am 16. Juli auch in den deutschen Kinos anläuft. Spielte Batman seinerzeit 251 Millionen Dollar ein, der Verkauf von Accessoires wie T-Shirts, Unterhosen oder Buttons erbrachte zusätzlich 500 Millionen Dollar, so erhofft sich Produzent Warner Brothers von Batman Returns einen Gewinn von weit über einer Milliarde. Der Film könnte damit zum erfolgreichsten aller Zeiten werden.

Anzeigen versprechen, daß das erneut von Tim Burton inszenierte Kino-Abenteuer kein müder Abklatsch des ersten Leinwanderfolgs sei. Dafür soll schon allein die Tatsache sorgen, daß der wiederum von Michael Keaton verkörperte Batman diesmal gleich gegen zwei Feinde antreten muß, und dabei auch noch die Freuden und Leiden der Liebe erfährt. Joker alias Jack Nicholson, der Batman im ersten Film das Leben schwermachte, ist nicht mehr mit von der Partie, aber dafür Penguin (Danny De Vito) und Catwoman (Michelle Pfeiffer).

Noch etwas unterscheidet den neuen Batman vom alten: die vergleichsweise zurückhaltende Vermarktung vor dem Kinostart. Wurde für den ersten Batman in der Weihnachtssaison 1988 geworben und der Markt schon Monate vor der Premiere mit Merchandising- Kram überschwemmt, sind die Fledermaus-Andenken zum neuen Film erst seit zwei Wochen erhältlich. Robert G. Friedman, Chef der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei Warner, erklärt dies so: „Wir wollen nicht, daß die Menschen schon müde sind, bevor sie den Film sehen. Sie sollen am Film selbst interessiert sein und nicht an dem Wirbel um den Film.“

Tatsächlich hatte wohl der ganze Rummel um Batman 1989 in der Bundesrepublik Deutschland dazu beigetragen, daß der Zuschauerstrom hier weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Hinzu kam freilich, daß sich deutsche Filmkritiker gegenseitig mit Verrissen überboten. In Hollywood dürfte man deshalb mit besonderer Spannung verfolgen, ob Batmans Rückkehr auch in der Bundesrepublik der Knüller des Sommers oder gar der Filmgeschichte wird.

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