: Fishtown Blues
■ 2. Bremerhavener Bluesnight heute in der Stadthalle
Ob er den Blues hat, weiß ich nicht, aber er singt, spielt und erforscht ihn seit 30 Jahren. In dieser Zeit hat er sich mit seiner kehligen, angerauhten Stimme und einem Repertoire, das auch die musikalischen Vorläufer des Blues einbezieht den Ruf eines Ausnahmemusikers erspielt. Taj Mahal gilt insbesondere unter MusikerkollegInnen als einer der vielseitigsten Bluesinterpreten. Heute abend wird der Multiinstrumentalist, der neben Gitarre, Banjo, Piano und Mundharmonika auch Trompete und Cello spielt, solo auftreten. Sein Programm umfaßt Country-Blues, Work- und Fieldsongs, Kinderlieder und karibische Melodien. Bei aller Pflege des traditionellen Blues hat er sich die Offenheit für Experimente erhalten, so ließ er sich von einem Tuba-Quartett begleiten oder trat mit Big Bands auf. Sein letzter Auftritt in diesen Breiten liegt schon mehr als zehn Jahre zurück (1981).
Ein weiteres Highlight der Bluesnight wird sicher der Auftritt der britischen Blueslady Dana Gillespie sein. In ihrer Heimat wurde sie gerade zur besten Bluessängerin 1992 gekürt. Vor drei Jahren trat sie beim „Women in (E)motion“-Festival auf und gefiel mit einem unterhaltsam präsentierten Programm von Bluesklassikern aus den Jahren 1920 bis 1940. Der auch als Schauspielerin aktiven Performerin gelang es damals, eine dem Rotlicht-Milieu nachempfundene Stimmung des frühen städtischen Blues ins Modernes zu zaubern.
Außerdem dabei: das britische Countryblues-Trio Buick 6 und die Bluesrock-Formation Powerhouse des US-Pianisten Tom Principato. Heute, 20h, Stadthalle BHV. Arnaud
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