■ beiseite: Finanztheater
Der „Wochendienst“ des Kultursenats hält einige Konkretionen betreffs der „zu erbringenden Sparleistungen“ bereit, die sich insgesamt ja in diesem Jahr auf 7,5 Millionen Mark summieren sollen. Also: Der Etat für die Förderung freier Gruppen in bisheriger Höhe von 15,25 Millionen Mark „steuert“ eine reale Einsparung von einer halbe Million bei. Von den Privattheatern wie dem Grips-Theater oder der Schaubühne sowie von den Staatstheatern werden keine realen Sparleistungen erwartet. Soviel zu den realen Einsparungen. Was aber ist mit den irrealen? Die positiv formulierten Passiv- Konstruktionen im wohlgesetzten Senatsdeutsch haben doch etwas zu verheimlichen!! Sonst hätte man ja einfach schreiben können: dort und dort wird soundsoviel gekürzt. Möglicherweise sind die realen Kürzungen ja höher als die dadurch erzielten realen Sparleistungen. Wir warten auf weitere Zahlen und nehmen freudig zur Kenntnis, daß die Berliner Bühnen zukünftig mit dem „Synthesis“- Theaterkonsultingbüro aus Wien zusammenarbeiten werden. Das bedeutet wohl Koproduktionen und damit: Einsparungen im technischen Bereich von 53 Millionen Mark in diesem Jahr, von etwa 1,5 Milliarden Mark innerhalb der nächsten drei Jahre.
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