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Finanzinvestoren übernehmenEbay und Skype trennen sich

Der weltgrößte Internet-Telefondienst ist bald wieder unabhängig. Ebay hatte Skype 2005 gekauft, um es in seine Auktionsplattform zu integrieren - daraus wurde nichts.

Wieder unabhängiger: Skype. Bild: dpa

Das Online-Auktionshaus Ebay hatte Skype damals für 2,6 Milliarden gekauft und wollte den Dienst ursprünglich nutzen, um die direkte Kommunikation zwischen seinen Nutzern zu vereinfachen. Dafür sei Skype ideal, hatte die damalige Firmenchefin Meg Whitman behauptet. Jedoch: Eine echte Integration von Skype in Ebay fand nie statt; stattdessen wurde der Dienst als selbständiges Tochterunternehmen weiterentwickelt - intern nicht umstritten, aber immerhin nutzerseitig durchaus erfolgreich. Trotzdem schrieb Ebay die Skype-Investition schließlich mit insgesamt 1,7 Milliarden Dollar in seinen Büchern ab.

Dabei hatte der Dienst an sich durchaus geschäftlichen Wert: Skype gilt inzwischen als weltweit größter internationaler Sprachvermittler. Der Dienst bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, kostenlos per Chat, Audio oder Video zu kommunizieren. Geld verdient Skype mit Zusatzleistungen wie kostenpflichtigen Anrufen ins Fest- und Mobilnetz ("Skype Out"), aus dem regulären Telefonnetz anwählbaren, vermieteten Nummern ("Skype In") sowie online abrufbaren Anrufbeantwortern und anderen Premium-Funktionen, für die die Nutzer Monatsabos abschließen oder Einzelbeträge zahlen.

Mit diesem Geschäft ist gutes Geld zu verdienen - auch aufgrund der inzwischen erreichten Nutzerzahl von fast 450 Millionen. So soll bei Skype 2009 Schätzungen zufolge einen Umsatz von 600 Millionen Dollar geschrieben werden, schwarze Zahlen sowieso. Neben dem Verkauf des Dienstes hatte Ebay auch deshalb für 2010 einen Börsengang in Erwägung gezogen. Damit hätte die Online-Auktion ihr Investment wieder hereingeholt, gleichzeitig hätte sie sich auf ihre Kerngeschäftsfelder E-Commerce und elektronische Bezahldienste (Tochter PayPal) beschränken können. Daraus wird nun nichts: Der Verkauf gilt cdm Ebay-Management offenbar als sicherere Lösung, zumal man mit einem Anteil weiter beteiligt bleibt und somit von einem Börsengang auch so profitieren würde.

Mit 2,75 Milliarden Dollar wird der weltweit populäre Chat- und Telefonie-Dienst Skype von Investoren aus dem Silicon Valley insgesamt bewertet, die sich am Dienstag offiziell bereit erklärten, 65 Prozent der Anteile der Firma zu übernehmen. 1,9 Milliarden Dollar zahlt die Finanzgruppe um das bekannte Risikokapitalunternehmen Silver Lake insgesamt - in Bar.

Das Gerangel um Skype hatte zuletzt etwas von einer Online-Seifenoper. So wurde bekannt, dass Ebay zwar den Internet-Telefonie-Riesen mitsamt seinen Kunden besaß, einen wichtigen Teil der von ihm verwendeten Peer-to-Peer-Technik aber nur von einer im Besitz der Skype-Gründer befindlichen Firma namens Joltid lizenziert hatte. Die versuchte zu allem Überfluss im August auch noch, den Vertrag mit Ebay zu beenden und die Online-Auktion damit unter Druck zu setzen.

Wie es mit dem Streit weitergeht, blieb zunächst unklar; Ebay kündigte am Dienstag aber an, man arbeite an einer neuen Software, die die Lizenzproblematik umgehen werde. Die Lösung muss weit genug gediehen sein, als dass sie die Investoren nicht von einem Einstieg bei Skype abhielt. Im Juli hatte Ebay nämlich noch in einer Pflichtmeldung gewarnt, im schlimmsten Fall könne es bei einer Eskalation des Streits "zum Verlust von Funktionalität und Kunden" kommen.

Interessant dürfte werden, wie sich die ehemaligen Skype-Gründer verhalten. Diesen wurde lange Zeit nachgesagt, dass sie selbst an einem Rückkauf interessiert seien, Ebay habe aber nicht gewollt. Davon ist nun zunächst nichts mehr zu hören. Allerdings steigen neben Silver Lake auch noch Index Ventures und das Risikokapitalunternehmen Andreessen Horowitz mit zusätzlichen 125 Millionen bei Skype ein. Andreessen Horowitz gehört wiederum mindestens zur Hälfte dem Internet-Pionier Marc Andreessen. Der kennt viele Netzgrößen persönlich, zu deren exklusivem Club auch die Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis gehören. Ob entsprechende interne Gespräche laufen, ist allerdings unbekannt.

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