: Finanzbeirat widerspricht Koalition
Bonn (dpa) - Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium der Finanzen hat wichtige Einzelheiten des von den Koalitionsspitzen vereinbarten steuerlichen Subventionsabbaus in Höhe von gut 18 Milliarden Mark zur Teilfinanzierung der Steuerreform 1990 (knapp 39 Milliarden) abgelehnt. So wird die zehnprozentige Quellensteuer auf Zinseinkünfte eher als zu mäßig und die Ausnahmeregelung für die Sparkonten mit der gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten als ungerechtfertigt kritisiert. Widersprochen wird vor allem dem Vorhaben, Arbeitnehmer– und Weihnachtsfreibetrag in einer erhöhten Werbungskostenpauschale für Arbeitnehmer (von 564 auf 2.000 Mark) aufgehen zu lassen. In der Stellungnahme des Finanz–Beirates heißt es: „In der Öffentlichkeit wurde der Eindruck erweckt, als ob mit der beabsichtigten Zusammenfassung keine Verschlechterung der einkommensteuerlichen Behandlung von Arbeitnehmern verbunden wäre. Tatsächlich ergibt sich jedoch eine Schlechterstellung aller Arbeitnehmer, deren Werbungskosten höher als 920 Mark sind.
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