piwik no script img

Fehde unter Mudschaheddin

Peshawar (afp) - Die Truppen des afghanischen Rebellenführers Ahmad Schah Massud haben 300 Mudschaheddin der Widerstandsgruppe Hesb-i-Islami des Rebellenführers Gulbuddin Hekmatjar gefangengenommen. Die Kämpfer seien vergangene Woche in der Provinz Takhar in Gefangenschaft geraten, berichtete Massuds Bruder Ahmed Sia am Donnerstag im pakistanischen Peshawar.

Massud gehört der gemäßigten fundamentalistischen Partei Dschamiat-i-Islami an. Unter den Verhafteten sei auch Kommandant Sajed Dschamal, der für die Ermordung von 30 Mudschaheddin der Dschamiat am 9. Juli in Takhar verantwortlich sein soll. Die Rebellen hätten sich kampflos ergeben. Dschamal habe zunächst flüchten können, sei aber am Dienstag erneut gefangengenommen worden. Die Hesb-i-Islami bestätigte am Donnerstag einen Angriff gegen ihre Truppen, bestritt jedoch die Festnahme von Sajed Dschamal.

Mehrere Führer der Dschamiat beteuerten am Donnerstag, sie wollten weder Rache noch Selbstjustiz üben, um „die zerbrechliche Union der Guerilla nicht zu gefährden“. Kommandant Massud werde die mutmaßlichen „Schuldigen“ der islamischen Untersuchungskommission übergeben, die vor zwei Wochen von der provisorischen Regierung der Mudschaheddin gegründet wurde.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen