: Farbenfroh vernetzt
■ Im Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek lernen Schüler und Lehrer Neue Medien
In Barmbek hat die Zukunft schon begonnen: Das Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek (GUB) ist eine von drei Hamburger Pilotschulen des Projekts „Lernen mit neuen Medien“. Und so sieht sie aus, die Schule der Zukunft: In vier Computerräumen tummeln sich farbenfrohe Macintosh-Rechner neben einigen grauen PCs. In den Klassenzimmern gibt es Medien-ecken, wie sie irgendwann jede Schule haben soll. Zusätzlich zum obligatorischen Rechner plus Drucker enthalten sie einen Beamer für Projektionen. Die ganze Schule ist vernetzt und über einen ISDN-Server ans Internet angeschlossen.
Die Schüler erstellen im Mathe-Unterricht Lern-CDs über die Geometrie des Dreiecks mit PowerPoint. „Es geht hier nicht nur um Animations-Spielereien“ betont Lehrer Peter Cornelius, „sondern um eine neue Form der Vermittlung von klassischen Lerninhalten.“ Man erhofft sich, dass die Lerninhalte länger im Schülerhirn haften bleiben, wenn dieses an der Darstellung des Gelernten mitgewirkt hat.
Um Hard- oder Softwareprobleme der mittlerweile über 100 Computer der Schule kümmern sich zwei 17-jährige Schüler, die sich zu diesem Zweck einen Gewerbeschein zulegen mussten, „weil die Schule uns sonst nicht bezahlen dürfte“, sagt einer der Jungunternehmer.
Seit vier Jahren werden pro Jahrgang 15-18 Schüler zu Multiplikatoren ausgebildet, die Mitschüler und auch Lehrer anleiten.
Doch nicht überall ist GUB: „Diese Schule ist eine Ausnahme“, sagt Benjamin Jodorf, stellvertretender Vorsitzender der SchülerInnenkammer Hamburg. An den meis-ten Hamburger Schulen fehle es vor allem an qualifizierten Lehrkräften, die die Technik auch bedienen und vermitteln könnten. Am GUB sind schon 66 Prozent der Pädagogen computerkundig genug, um das Medium in ihrem Unterricht einzusetzen.
Nicole Paul
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