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Falsche Richtung

■ Flüchtling wollte nach Amerika und landete wieder in Deutschland

Ein Marokkaner, der als „blinder Passagier“ von Deutschland nach Amerika wollte, ist über den unfreiwilligen Umweg in sein Heimatland wieder in Deutschland gelandet. Das Motorschiff „Ingrid“ hatte am Mittwoch in der Elbe vor Brunsbüttel einen Mann im Wasser treiben sehen, teilte die Wasserschutzpolizei gestern mit. Er sei an Bord geholt und in ein Krankenhaus nach Brunsbüttel gebracht worden.

Bei dem Mann handelt es sich um einen 23-jährigen Marokkaner. Er war erstmals 1996 in Deutschland eingereist und hatte einen Asylantrag gestellt. 1998 endete das Verfahren mit einer Ablehnung. Seither befand sich der Mann mit einer Duldung in der BRD. Im Juli habe er sich an Bord eines Seeschiffes versteckt, um nach Amerika weiter zu gelangen. Das Schiff fuhr jedoch nicht in die Staaten, sondern ausgerechnet nach Marocko. Dort wurde der Flüchtling von den Behörden zurückgewiesen. Auf dem selben Schiff sollte er dann nach Hamburg zurückgebracht werden. Als der Frachter die Elbmündung erreichte, nahm der Mann offenbar einen Rettungsring und sprang ins Wasser.

Flüchtlinge, die versteckt auf einem Schiff in Deutschland einreisen und noch an Bord oder im Hafen entdeckt werden, werden sofort abgewiesen und ins Herkunftsland zurückgeschickt. lno/taz

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