■ Mit Wüstenbildung auf du und du: Falsche Hilfe
Genf (ips) – Entgegen weitverbreiteter Meinung ist das Bevölkerungswachstum nicht für die zunehmende Waldrodung auf der Erde verantwortlich. Diese Einschätzung äußerten Umweltexperten auf einer Konferenz des Umweltschutzprogramms der Vereinten Nationen. Von Waldrodung sind derzeit fast eine Milliarde Menschen betroffen. Die schwedische Hydrologin Malin Falkenmark schätzte, daß im Jahr 2000 in der Sahararegion 250 Millionen Menschen weniger als das lebensnotwendige Minimum Wasser zur Verfügung haben werden.
Häufig sind es verfehlte Entwicklungsprogramme, die den Menschen keine andere Wahl lassen, als neue Landstriche zu roden. Als Beispiele nannten Wissenschaftler die Förderung exportorientierter Agrarzweige durch die Weltbank. Wie in Thailand: Dort habe man den Reisanbau zugunsten von Tapioka aufgegeben, um die Nachfrage europäischer Viehzüchter zu befriedigen. Mittlerweile verfütterten die Europäer an ihr Vieh jedoch Getreide, so daß die thailändischen Bauern keinen Absatzmarkt mehr besäßen und außerdem von verödetem Land umgeben seien. Nach UNO-Berechnungen wären für einen wirksamen Schutz der Wälder in den nächsten 20 Jahren Finanzmittel zwischen zehn und 22 Milliarden Dollar jährlich erforderlich. Gegenwärtig wird nicht einmal eine Milliarde US-Dollar ausgegeben.
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