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Falsche Bioprodukte

■ Stuttgarter Mühlenbetrieb brachte seit Jahren Produkte aus konventionell erzeugtem Getreide als Bioware auf den Markt

Stuttgart/Heilbronn (dpa) - Wegen falscher Bioprodukte ermitteln die Staatsanwaltschaft Heilbronn und die Landespolizeidirektion Stuttgart. Nach ihren Angaben steht ein Mühlenbetrieb im Regierungsbezirk Stuttgart im Verdacht, seit Beginn des Jahres 1983 mehrere tausend Tonnen konventionell erzeugtes Getreide aus dem Elsaß bezogen und unter anderem in Baden–Württemberg als Biogetreideprodukte auf den Markt gebracht haben. Zur Klärung des Falls seien bereits seit mehreren Monaten umfangreiche Ermittlungen in Gange. Die Umsätze dürften in die Millionen gehen. Bereits Mitte 1985 war vom Amtsgericht Heilbronn nach Polizeiangaben ein Durchsuchungsbefehl erlassen worden. Danach wurden die Betriebs– und Geschäftsräume der Firma sowie ein Zweigwerk von Beamten des Wirtschaftskontrolldienstes und der Kriminalpolizei unter die Lupe genommen. Es seien umfangreiche Unterlagen wie Rechnungen und Lieferscheine beschlagnahmt worden. Über Ergebnisse könne derzeit nichts gesagt werden. Im Rahmen der Durchsuchungen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einem Zweigbetrieb des Unternehmens Proben sowohl aus dem Vorratsbereich als auch von abgepackter Ware entnommen. Diese Proben habe die Landesuntersuchungsanstalt in Stuttgart analysiert und festgestellt, daß bei drei der ingesamt fünf Proben eine Bezeichnung „Bio“ oder „biologisch“ als irreführend im Sinne des Lebensmittelgesetzes bewertet werden müsse. Nach dem Lebensmittelgesetz ist es verboten, Lebensmittel als natürlich, naturrein oder frei von Rückständen oder Schadstoffen zu bezeichnen, wenn sie Zusatzstoffe enthalten.

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