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■ RADIODAYSFREITAG

Im Süden Deutschlands sind die Leute scheinbar ausgeschlafen! Drum darf's beim S2-Kultur auch schon um 8.30 Uhr etwas für den Kopf sein: Die Reihe Kritik an der Moderne bespricht mit Sprache und Psychoanalyse den landläufig als „dunkel und unverständlich“ abgeschobenen französischen Philosophen Jaques Lacan. Monsieur Lacan kann sich dennoch glücklich schätzen, ein heutiger Zeitgenosse zu sein. Seine radikal neuen Wege bescherten ihm zwar 1961 den Ausschluß aus der „Internationalen Psychoanalytischen Gesellschaft“, doch überstand er diese Form der „Exkommunikation“ ohne körperliche Schäden. Anders erging es dagegen seinem älteren Kollegen, dem 1558 geborenen Philosophen Giordano Bruno. Dieser leidenschaftliche Vertreter einer seinerzeit höchst unpopulären aber korrekten Kosmologie mußte sein Leben auf dem Scheiterhaufen lassen. Brunos Lehre von der „Unendlichkeit des Alls“ feuerte dreihundert Jahre später den Geist des James Joyce zu großen Taten an. Radio Bremen1 und 2 widmen dem Visionär um 20.05 Uhr ein Portrait.

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