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FMLN macht Friedensvorschlag

■ El Salvadors Guerilla übergibt Erzbischof Brief mit politischem Vorschlag an Duarte / Bischof beurteilt Schreiben als offen für Gegenvorschlag / Kirche hofft auf neuen US-Präsidenten Bush

San Salvador (afp) - Die salvadorianische Guerilla hat der Regierung von Präsident Duarte über die katholische Kirche einen „positiven und interessanten Friedensvorschlag“ gemacht, teilte am Sonntag der Weihbischof von San Salvador, Gregorio Rosa, mit. Am Ende seiner Predigt gab der Priester bekannt, daß sich Erzbischof Arturo Rivera y Damas am vergangenen Freitag in Mexiko mit einigen Kommandanten der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) unterhalten habe. Bei diesem Treffen hätten die Guerillaführer dem Kardinal einen Brief an die Regierung übergeben. Das Schreiben trage den Titel Politischer Vorschlag der FMLN. Es werde heute übergeben, und dann werde auch der Inhalt des Briefes bekanntgegeben.

Rosa zeigte sich sehr zufrieden mit dem Vorschlag. Er sei „positiv und interessant“ sowie offen für einen Gegenvorschlag. Der Priester berichtete weiter, daß Erzbischof Rivera zu dem Treffen in Mexiko seinerseits eine Resolution der salvadorianischen Episkopalkonferenz vom 19.Januar mitgebracht habe. Darin verurteilt die Kirche die Morde und Morddrohungen der FMNL gegen Bürgermeister sowie ihre Attentate mit Autobomben.

Die Bischöfe haben sich nach Angaben Rosas in der vergangenen Woche auch mit Mitgliedern des Heeresoberkommandos zusammengesetzt und ihre Besorgnis über die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen und Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch Angehörige des Militärs mitgeteilt. Die Eskalation der Gewalt in El Salvador erfülle die Priesterschaft mit großer Sorge, sagte Rosa. „Deshalb meine ich, daß der Vorschlag der FMLN diejenigen, die die Entscheidungsmacht haben, dazu veranlassen zu revidieren, was zu revidieren ist.“

Mit Hoffnung sehe die salvadorianische Kirche auf den neuen US-Präsidenten Bush. Sie erwarte, daß Bush sich für die Friedensinitiativen in Mittelamerika interessiere und diese unterstütze - nicht die Sprache der Gewalt, die allein in El Salvador in den letzten acht Jahren über 65.000 Tote gefordert hat.

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