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Pinneberg (dpa/lno) – Alle Jahre wieder lässt die Bäcker- und Konditorenvereinigung Nord in Rellingen (Kreis Pinneberg) in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern Qualität, Aussehen und Geschmack von Christstollen testen. Pro Tag kostet und beschnüffelt hierfür der 56-jährige Stollenprüfer Eckard Kubisch bis zu 30 Stollen. „Ein Wettbewerb zur freiwilligen Selbstkontrolle“, erläutert Kubisch, „denn für die teilnehmenden Bäckereien geht es darum, eine Gold- oder Silbermedaille zu erringen.“ Bevor sie sich mit einem solchen Qualitätsnachweis schmücken können, muss aber erst Kubisch überzeugt werden. Nur wenn Form, Kruste und Krume Kubischs dezidiertem Anforderungskatalog genügen, kann die maximale Punktzahl von 20 erreicht werden. Seit Anfang November beschert sein Ehrenamt dem gelernten Konditor einen vollen Terminkalender. Auf 14 Verköstigungen kommt er insgesamt. „Bis zur letzten Prüfung am 8. Dezember werden es etwa 600 Stollen sein“, schätzt er. Um die einzelnen Stollen überhaupt auseinander halten und beurteilen zu können, setzt Kubisch auf schwarzen Tee. „Den trinke ich zwischendurch, um wieder Geschmack zu bekommen.“ Bei mehr als 35 Stollen pro Prüfung ist allerdings auch bei ihm die Grenze erreicht. „Es kommt dann eine innere Ablehnung auf“, so Kubisch, „die aber am nächsten Tag wieder verschwunden ist.“
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