: FAZ-Mag: Schlöngrass
(112) „Aus Bildern entsteht seine Welt, und seine tiefschwarzen Augen sind die eines Sehers. Wen Grass anschaut, den sieht er wirklich an. (...) Überhaupt scheint er alles zu sehen – und zwar nicht kritisch, nie beiläufig, nie gleichgültig, fast immer zärtlich. (...) Er beobachtet die Leute, als sei er einer von ihnen, als sei er ein Kind unter Kindern. (...) Fast zigeunerhaft blitzen seine tiefschwarzen Augen. Ist das der kaschubische Einschlag?“ Oder der kaukasische Kahlschlag? Und was wollte Volker Schlöndorff in Max überhaupt mit diesen einfühlsamen Worten über Günter Grass sagen? Grass „ein Kind unter Kindern“? Ein „Seher“? Waren die nicht blind? Oder balla-balla? Sensibel wie senibel porträtierte Schlöndorff drauflos. Schließlich hatte er einst die „Blechtrommel“ verfilmt, und das durfte nicht vergessen werden. Dafür würde er, Schlöndorff, schon sorgen.
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