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FAZ-Mag: Herzchen

(107) Immer hatte die Buchhändlerin die bei ihr lesenden Autoren mit ihrem privaten VW Golf abgeholt, aber Oskar Lafontaine, die Litfaßsäule mit dem Aufdruck „Das Herz schlägt links“, bestand ausdrücklich auf einer Limousine. Lafontaine wusste von seinem Freund Peter Maffay, dass alles unterhalb einer Limousine rufschädigend war. „Oskar“, hatte Maffay gesagt, „man muss standesgemäß fahren. Wegen dem Respekt.“ Was aber war der Stand? Wo stand man, außer auf anderer Leute Nerven herum? Wo schlug was? Herzchen hier, Herzilein dort, Herzel bumm? Der Limousinenverleiher wusste es auch nicht; wie alle Autohändler war er ein Leben lang mit zwei Sätzen ausgekommen: „Kommt drauf an“ und „Wie man's nimmt“. Jetzt aber musste er passen: Der Jaguar für Oskar Lafontaine war in Reparatur. Schrecklich! Nur ein schabbeliger Mercedes 180 stand zur Verfügung. Etwas in Oskar Lafontaine zerbrach. Links, wo die Autovermietung Hertz war.

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