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■ FAZ-Mag: Fuhr & Wehr & Macht
(86) Eckhard Fuhr war groß in Fahrt. Leitartikel gegen die Wehrmachtsausstellung: Tätä! Schließlich hatte der 45-jährige Groß-Rohrheimer nicht umsonst gedient. „Es geht nicht um Geschichtswissenschaft, sondern um Geschichtspolitik.“ So hatte E. F. es zeit seines FAZ-Lebens gehalten, aber dieses Prinzip der Gegenseite in die Schuhe zu schieben, machte die Sache erst richtig rund und schön. Genauso schön wie das Wort „Wanderausstellung“ – das roch doch förmlich nach Zigeunern! Fuhr selbst hatte 1986 auf ein Inserat der FAZ-Nachrichtenredaktion reagiert: Junger Mann zum Mitreisen gesucht. Das hatte er getan, mit Erfolg. Der politische Redakteur sah die Aufmärsche alter und junger Nazis gegen die Wehrmachtsausstellung vor sich und formulierte mittelfein: „Mancher Zungenschlag des Protestes gegen die Ausstellung fügte sich fein in die Inszenierung.“ Fuhr erhob sich zum Finale: „Die Frage nach deutscher Schuld ist endgültig in die Frage nach deutscher Verantwortung übersetzt.“ O wie schön war Kosovo. Foto: AP
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